Bunkersanierung
Aus baulichen Gründen ist ein Abriss oftmals nicht möglich. Stattdessen gibt es die Möglichkeit der Bunkersanierung mit anschließender Umfunktionierung.
Bunker wurden zum Schutz der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg errichtet, um diesen Schutz zu bieten vor den Luftangriffen der Alliierten. In zahlreichen Städten in Deutschland und Österreich sind sie noch heute zu finden. Seit Kriegsende stehen viele Bunker leer, die riesigen Betonklötze werden ungenutzt ihrem Schicksal überlassen und nehmen kostenbaren Platz ein. Damit das ein Ende findet, werden heutzutage diverse Bunker abgerissen. Ein Abriss ist jedoch in vielen Fällen technisch nicht möglich, weil beispielsweise eine Sprengung in dicht besiedeltem Gebiet aus Gefahrenschutzgründen nicht vorgenommen werden kann.
Durch eine Bunkersanierung werden die Bunker umfunktioniert, damit der wertvolle Platz in beliebten Gegenden genutzt werden kann. Aufgrund ihrer besonderen Bauart werden sie u.a. gerne als Prestigeobjekt von Unternehmen genutzt. Bunker fallen auf und erwecken somit Eindruck. Warum sollten diese eigentlich positiven Eigenschaften nicht für Marketingzwecke genutzt werden, denken sich viele Firmen und entwerfen nicht selten neue Nutzungskonzepte für Bunker. Diverse Städteplaner, Projektentwickler und Architekten haben diesen gesellschaftlichen Trend der Bunkersanierung erkannt und reagieren mit aufwendigen Umfunktionierungsarbeiten.
Doch nicht nur Unternehmen, Investoren und Kommunen sind an der Bunkersanierung stark interessiert, auch Privatpersonen schätzen den individuellen Stil der imposanten Betonklötze. Bunker stahlen eine Einmaligkeit aus, sie sind daher äußerst repräsentativ, bleiben in Erinnerung und besitzen ein großes Kommunikationspotential. Aufgrund dieser vielen positiven Eigenschaften, die besonders in der Vermarktung wichtig sind, finden sich in ganz Deutschland etliche Bunker, die nach einer Bunkersanierung als Museum, Club, Bar, Büro, Geschäft, Musikstudio, günstige Proberäume für Bands, Lager, Atelier oder auch als Wohnraum umfunktioniert wurden.
Diese Bunkersanierung ist allerdings mit diversen und komplexen technischen Vorgängen und baulichen Schritten verbunden. Das harte Material, das durchbrochen werden muss, um dem Innenraum des Bunkers mehr Licht zu schenken, ist mit aufwändigen und lauten Sägearbeiten verbunden. Große Geräte kommen zum Einsatz, um die groben Sägearbeiten zu meistern. Diese Kernsanierung erzeugt großen Lärm und die Nachbarn rings um den Bunker müssen während der Bunkersanierung starke Nerven aufweisen.
Wie etwa die Bewohner des Stadtteils Hamburg-Wilhelmsburg. Diese mussten im Jahre 2013 großen Lärm ertragen, als der siebzig Jahre alte Betonklotzt für insgesamt 27 Millionen Euro von der internationalen Bauausstellung (IBA) zum Kraftwerk umfunktioniert wurde.